Vision, Mission, Werte und ethische Grundsätze Ihrer Organisation

Führungskräfte nehmen bei der Planung, Implementierung und Verbesserung eine Schlüsselrolle ein. Im EFQM-Modell wird im Kriterium 1 „Führung“ formuliert: Excellente Führungskräfte fördern und vermitteln die Umsetzung der Mission und Vision. Bei vielen erfolgreichen Organisationen hat es sich bewährt, ihre Mission, ihre Vision, ihre Werte und ethischen Grundsätze zu definieren und in der Organisation bekannt zu machen. Daher steht es im EFQM-Modell zu Recht an vorderster Stelle.Die Vision gibt bekannt, für was Ihre Organisation steht und wohin sie sich entwickeln möchte und stiftet daher den Mitarbeitern einen Sinn. Sie sollte sich deutlich von den Visionen Ihrer Wettbewerber abgrenzen.

In der Praxis erleben wir immer wieder, daß die Erarbeitung von Unternehmensleitbildern und Qualitätsstrategien häufig Schwierigkeiten bereitet. Diese liegen nicht nur in fehlenden Visionen der Führungskräfte, in falschen oder ungenauen Zielvorgaben, sondern auch in der Wahl der Darstellungsform und den damit verbundenen Kommunikationsmöglichkeiten begründet.

Nachstehend führen wir einige eigene Gedanken zu diesem Thema auf. Es handelt sich um einen kleinen Ausschnitt aus einer Broschüre, die wir vor einiger Zeit erstellt haben. Vielleicht kann unsere Herangehensweise an das Thema Ihnen eine kleine Hilfe sein.

5.1 Führung – Vision, Mission und Werte

Hier beschreiben wir, wie Sie die Vision, Mission und Werte Ihrer Organisation gestalten können. In diesem Fall sollte die Oberste Leitung diesen Prozess leiten (und die nachstehenden Erläuterungen lesen).

5.1.1 Eine Vision erstellen

Lassen Sie uns ein Beispiel wählen, das wohl jeder von Ihnen nachvollziehen kann. Stellen Sie sich vor, Sie haben bald Urlaub und Sie haben eine „Vision“, wie dieser Urlaub aussehen könnte. Ihre Vision ist Ihre ganz persönliche Vorstellung, was Sie von Ihrem Urlaub erwarten. Sie haben wahrscheinlich ein Bild vor Augen, eine Vision davon, wie Sie sich fühlen werden: entspannt und warm; was Sie hören werden: Wellenrauschen und Lachen und wie diese perfekte Erfahrung aussehen könnte: blauer Himmel und weißer Sand – das ist Ihr Traum. Können Sie dieses Gefühl beschreiben? Kennen Sie Bilder aus Zeitschriften, die diese Vision erzeugen können? Ist das ein Ziel, das Sie erreichen wollen? Können Sie das Ihrer Familie oder Ihren Freunden „verkaufen“? Können Sie sie neidisch machen, so dass sie alles tun würden, um an dieses Ziel zu gelangen?

Nun versuchen Sie, das mit der Vision zu erreichen, die Sie für die Zukunft Ihres Unternehmens haben. Können Sie ein gleichermaßen attraktives Ziel formulieren? Können Sie Ihre Kollegen eifersüchtig machen? Können Sie das Ziel „riechen“, „schmecken“, „fühlen“? Können Sie dieses Bild mit Ihren Mitarbeitern teilen?

Wenn Sie als Geschäftsführer sich nicht klar darüber sind, wohin Sie gehen wollen und wie das aussehen wird, dann ist es äußerst schwierig, dies anderen zu vermitteln und „zu verkaufen“. Beim Vermitteln Ihrer Vision an Ihre Mitarbeiter geht es nicht nur um Worte und Bilder; was viel wichtiger ist, ist die Art, wie Sie auftreten, was Sie tun und was Sie ausstrahlen! Dies sind integrale Bestandteile Ihrer Kommunikation, wenn Sie Ihre Vision vermitteln wollen!

Helfen Sie anderen zu sehen, was Sie sehen! Erschaffen Sie ein Bild und lassen Sie auf Ihre Worte Taten folgen!

 

 

Wer kontrolliert Ihr Schicksal?

Führen Sie den nachstehenden Schnelltest durch um zu sehen, ob Sie es sind oder jemand anderes, der die Kontrolle ausübt. Seien Sie ehrlich, auch wenn Sie mehrmals „Nein“ antworten müssen und beschönigen Sie nichts!

Ja Nein
Haben Sie eine klare Vorstellung davon, wohin Sie gehen wollen? Eine Vision für die Zukunft?
Weiß jeder, welche Vision Sie haben – sind diejenigen, die davon wissen, auch davon überzeugt?
Bestimmt Ihre Zukunftsvision Ihren Tagesablauf?
Können Sie Ihre Zukunftsvision Ihrer Familie und Ihren Freunden erklären?
Glauben Sie an Ihre Träume?
Ermutigen Sie auch andere, zu träumen?

 

Wenn Sie irgendeine dieser Fragen mit „Nein“ beantwortet haben, dann nehmen Sie sich etwas Zeit, um Ihre Vision zu vertiefen oder packen Sie sie in eine Form, die anderen Menschen leicht zu kommunizieren ist. Es ist vielleicht an der Zeit, dass Sie sich ein wenig aus Ihrem Tagesgeschäft zurücknehmen sollten und überlegen, was Sie wirklich wollen, was Sie hinsichtlich der Zukunft antreibt und wo Sie Ihre Organisation hinführen wollen. Seien Sie mutig, erlauben Sie sich selbst zu träumen!

Man rät uns häufig, nicht das Wörtchen „ich“ zu verwenden, da es Andere ausschließt. Wie auch immer: eine Vision ist Ihre Vision und Sie wollen Ihre Mitarbeiter hinter sich bringen. Ihr Team will glauben, dass Sie leidenschaftlich in die Zukunft blicken und dass Sie die Zuversicht und den „Drive“ haben, diesen besseren und „helleren“ Platz zu erreichen. Es ist durchaus wichtig, andere Leute bei bestimmten Entscheidungen zu involvieren; manchmal müssen Sie aber das Ruder übernehmen, Entscheidungen treffen und sagen, wohin die Reise gehen soll! Menschen sind oftmals erleichtert, wenn jemand anderer die Verantwortung für die Zukunft übernimmt, solange sie selbst daran glauben, dass ein Ziel wirklich erreichbar ist und die Person, die diese Vision hat, auch die Hingabe aufbringt, es zu erreichen.

Wenn die Vision erst einmal erstellt ist, ist es an der Zeit, Ihr Team einzubeziehen zum Erstellen der Mission und der Vorgehensweise, um die „Vision“ Realität werden zu lassen.

Erinnern Sie sich daran: jeder Mensch wird seine eigene Vision haben, was seine Zukunft anbelangt. Das ist so auch in Ordnung, da Sie niemandem seine persönliche Vision nehmen oder ersetzen können. Eine Vision ist eine sehr persönliche Angelegenheit – ersetzen Sie das Wort „Vision“ durch das Wort „Traum“, dann hört sich das plötzlich ein wenig persönlicher an als dieser Ausdruck Vision! Ihre Mitarbeiter müssen Ihren Traum verstehen und glauben, wenn sie dazu beitragen, Ihren Traum zu verwirklichen, dass sie dann auch dazu beitragen, ihren eigenen Traum zu erfüllen.

Erlauben Sie den Menschen zu träumen – erlauben Sie ihnen, sich an Ihren Träumen zu beteiligen, um ihre eigenen zu erreichen.

Ergreifen Sie Maßnahmen!

■ Erstellen Sie eine „leidenschaftliche“ Erklärung oder ein begeisterndes Bild, das Ihren Mitarbeitern zeigt, wie Sie die Zukunft sehen.

■ Formulieren Sie es persönlich. Wenn Sie begeistert sind von dem, woran Sie glauben, werden andere folgen – sie legen sozusagen ihre Zukunft in Ihre Hand. Menschen spüren eine Art von Sicherheit, wenn Sie überzeugt und überzeugend sind und gut vorbereitet, um Ihre Organisation zu leiten auf dem Weg hin zu Ihrer erstellten Vision.

■ Wenn Sie bereits eine Vision für Ihr Unternehmen beschrieben haben, dann scheuen Sie sich nicht, diese zu ändern, wenn unvorhergesehene Dinge passieren oder externe Vorkommnisse eine Änderung erforderlich machen. Wenn Sie einer alten Vision folgen, an die Sie schon selbst nicht mehr richtig glauben, wird die Zuversicht schnell aufgezehrt.

■ Sobald Sie selbst Klarheit gewonnen haben, sprechen Sie mit Menschen über Ihre Vision. Sprechen Sie mit Ihren Freunden oder Ihrer Familie, mit Ihren Leistungsträgern und der gesamten Mannschaft. Je mehr Sie darüber sprechen, umso stärker werden Sie selbst überzeugt sein, es zu schaffen! Je mehr Sie an Ihre Vision glauben, umso wahrscheinlicher ist das Gelingen und umso wahrscheinlicher ist es, dass Menschen Ihnen helfen werden, Ihr Ziel zu erreichen.

■ Formulieren Sie keine nebulösen, hochtrabenden Sätze, von denen jeder im Betrieb weiß, dass sie nicht ernst gemeint sein können. Bei der kleinsten Krise brechen diese Formulierungen wie ein Kartenhaus in sich zusammen!

Wie auch immer: haben Sie keine Angst davor, Ihre Vision zu verändern, wenn Sie überzeugende Argumente aus den Reihen Ihrer Mitarbeiter erhalten, aber tun Sie es nur, wenn Sie ebenso leidenschaftlich an die neue Vision glauben.

Tun Sie es einfach! Denken Sie nicht zu viel darüber nach! Ihre Träume sind in Ihnen, noch verborgen, aber sie brauchen nur etwas Ermunterung, um aus Ihnen „herauszutreten“. Denken Sie daran: Ihr Traum oder Ihre Vision kann nicht falsch sein! Sie unterscheiden sich nur von anderen.

Was ist Ihre Vision?

Erlauben Sie sich selbst, zu träumen! Verwenden Sie Bilder und Worte – es ist Ihr Traum/Ihre Vision; je stärker Sie sich damit befassen, umso wahrscheinlicher ist es, dass sie wahr werden!