Gedanken zum “Kontext der Organisation”

Dass die ISO 9001:2015 im Kapitel 4.1 „Verstehen der Organisation und ihres Kontextes“  Anforderungen an die Unternehmen stellt, externe und interne Themen zu bestimmen, die für den Zweck und die strategische Ausrichtung relevant sind und sich auf die Fähigkeit auswirken, die beabsichtigten Ergebnisse ihres Qualitätsmanagementsystems zu erreichen, sollte bekannt und umgesetzt sein bei den Unternehmen, die eine Erstzertifizierung oder Umstellung auf die neue Norm anstreben.

Aber ist dem wirklich so?

In einer ganzen Reihe von Zertifizierungsaudits haben wir bezüglich dieser Normforderungen viele „weiße Flecke“ auf der Prozesslandkarte feststellen müssen.

Wie können Sie vorgehen?

Als Schritt 1 sollten Sie interne Themen bestimmen

Damit sind jene Themen gemeint, die von „innen heraus“ die Leistungsfähigkeit Ihres Betriebes einschränken können, wie z.B. Werte, Kultur, Wissen, Leistung der Organisation. Stellen Sie sich, Ihren Mitarbeitern und Führungskräften die Frage:

„ Was kann von innen heraus unsere Leistungsfähigkeit einschränken“?

Es gibt eine ganze Reihe von Hindernissen; vermutlich sind einige davon auch in Ihrem Betrieb anzutreffen:

► Mangelndes Vertrauen zu anderen

► keine Routine in der Gruppenarbeit

► Einzelne Mitarbeiter haben starkes Bedürfnis zur Selbstdarstellung

► Konkurrenzverhalten

► Unterschwellige Konflikte

► Machtkämpfe

► Kooperative Einstellung fehlt

► Mangelnde Bereitschaft zu informieren

► Höflichkeitstabus

► Autoritätsdenken

Die Kultur bzw. das Arbeits- und Betriebsklima in Ihrem Unternehmen werden umso schlechter sein, je mehr dieser genannten Hindernisse für Teamarbeit auftreten. Gute Teamarbeit wird nur bei grundsätzlich guter Unternehmenskultur und kooperativem Führungsstil möglich sein. Für ein gutes „Teamklima“ spricht, ob und wie Ihre Mitarbeiter trotz unterschiedlicher Ansichten und Aufgaben zu einem gemeinsamen, einheitlichen Ergebnis kommen. Die meisten Ergebnisse in durchschnittlichen

Unternehmen, vor allem mit Administrations- und Protektionscharakter, sind statusorientiert oder organisationsabhängig, die wenigsten sind sachorientierte Problemlösungen. Hier ist eindeutig das Management gefordert. Nur die Führungsspitze kann Impulse geben und Änderungen anstoßen. Dabei erhebt sich aber die Frage, ob Sie als Manager oder Unternehmer selbst „teamfähig“ sind.